Gebiet
Ein grosser Teil – ca. 60% – der 18’000 Einwohner lebt in einem der 42 weit verstreuten Weiler. Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 123km2.
Einer der Weiler – Die Landschaft gibt nicht viel her
Strukturen
Gemeinden wie Mochumí mit überwiegend ruralen Strukturen fehlt es an vielen elementaren Dingen, sei es Stromversorgung, sauberes Wasser oder medizinische Versorgung. Ein Merkmal ist auch ein unzureichendes Schulsystem, geprägt von vielen vorzeiten Schulabgängern. Nach wie vor sehen es viele Eltern lieber, wenn ihre Kinder zu Hause mithelfen, anstatt die Schule zu besuchen. Daher sind nur gut 2/3 der Kinder und Jugendlichen ins Bildungssystem integriert. 10% der Erwachsenen gelten als Analphabeten.
Es ist eine „junge“ Gemeinde, 1/3 der Bevölkerung sind Kinder unter 15 Jahren und das Durchschnittsalter liegt bei 28 Jahren. Viele der Erwerbstätigen sind im informellen Sektor beschäftigt, d.h. sie sind von den Sozialwerken ausgeschlossen. Lediglich 40 % der Einwohner sind krankenversichert. 40% der Haushalte haben direkten Zugang zu fliessendem Wasser und lediglich 25% sind an ein Abwassersystem angeschlossen. An ein Stromnetz sind ebenfalls nur 40% der Haushalte angeschlossen. Dabei handelt es sich um Werte für das ganze Gemeindegebiet. Die Infrastruktur in den Weilern ist wesentlich schlechter als im Dorfkern.
Die Häuser, vor allem in den ländlichen Gebieten, sind oft Konstruktionen aus Adobe-Ziegeln und in fast 60% der Haushalte wird immer noch Holz als Brennstoff zum Kochen verwendet.
Die Plaza – der zentrale Platz in Mochumí
Landwirtschaft
Alles in Grün – eine Reispflanzung
Der Hauptwirtschaftszweig ist die Landwirtschaft. Es werden vor allem Reis, Bohnen, Erbsen und Obst angebaut. Im weitern gibt es etwas Milch- und Viehwirtschaft, zudem Betriebe zur Weiterverarbeitung von Reis und Ziegelproduktionen.
Die Ernten sind sehr unsicher infolge Dürreperioden. Dies hat fatale Folgen vor allem für den Reis, das Hauptprodukt der Region. Wiederholt wurden die Länder im Westen von Südamerika (vor allem Ecuador und Peru) vom „El Niño”-Phänomen heimgesucht, welches das Klimasystem aus seinen Angeln hebt.
Brauchtum
Spektakulärer Fund – Die Grabstätte des „Señor de Sipán“
Wie überall in Südamerika sind die Leute sehr gläubig, 90% sind Katholiken. Aber auch das Brauchtum der Vorfahren wird gepflegt. So hat z.B. Pachamama (Mutter Erde) eine grosse Bedeutung im Leben der Leute.
Touristisch interessant ist die Gegend durch wertvolle Funde aus der Pre-Inkazeit. Die Kultur der Mochica hatte in der Zeit vom 1 bis 7 Jh n. Chr. hier ihre Blüte. Insbesondere der Grabfund der Königsgräber von Sipán bekannt als „Señor de Sipán“ gilt als einer der spektakulärsten Funde im ganzen Land.